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Wanjo Banjo

09.03.2018 | 19:30 - 22:00 Uhr

Appalachen-Groove aus dem Waldviertel

Aus „In the pines“ wird „Diaf im Woid“. Und der lange Zug, der im US-Original entlang der „Georgia Line“ fährt, reicht hier von „Zwedl“ bis „Schwoaznau“. Das sind nicht die einzigen Parallelen, die „Wanjo Banjo“ zwischen den Appalachen und dem heimischen Waldviertel entdecken. Schon die Instrumentierung mit dem namensgebenden Banjo, Mandoline, Gitarre und Kontrabass erinnert an die Musik der US-Region, und Markus Mayerhofer, Wolfgang Schöbitz und Florian Weiß haben auch den entsprechenden Appalachen-Groove drauf. Mit ihm werden in den Dialekt übertragene US-Traditionals ebenso versehen wie eigene Texte. Aber der Anspruch weist über ethnomusikalische Archäologie hinaus. Zeitgenössischer Folk, ebenso aus fremder wie aus eigener Feder, findet sich gleichfalls bei den Waldviertlern.

Der nordamerikanische Gebirgszug trennte einst die zugezogenen europäischen Siedler vom noch unerforschten Westen und war daher ebenso Grenzregion wie der nördlichste Zipfel Österreichs mit seiner Lage am „Eisernen Vorhang“. Wie die „Hillibillies“ in den USA wurden auch die Waldviertler gerne als Hinterwäldler belächelt, wie viele erfahren mussten, die es ins großstädtische Wien zog. Diesen Weg haben auch die „Wanjo Banjo“-Mitglieder schließlich beschritten und bewegen sich sogar im „Easchdn wos rechd fesch san“. Aber die Heimat bleibt immer spürbar. Oft gleitet Melancholie durch die Lieder wie Nebel über Waldviertler Hügel und streift dabei gelegentlich jene morbiden Abgründe, die man aus H.C. Artmanns „schwoazza dintn“ kennt. Ein bisschen Düsternis gehört schon dazu, wenn man aus einer Gegend kommt, die oft den Kältepol Österreichs bildet. Aber wie heißt es in einem Lied der Band? „D’Vogal singan hölla im Finsdan.“

Besetzung:

Markus Mayerhofer: Banjo, Dobro, Gesang

Florian Weiß: Mandoline, Gitarre, Gesang

Wolfgang Schöbitz: Bass, Gitarre, Gesang

wanjobanjo.at